Rauchwarnmelderpflicht in Deutschland

Rauchwarnmelder sind bereits in vielen Bundesländern Pflicht. Die gesetzliche Regelung soll im Ernstfall Leben retten. Drei Bundesländer haben bisher keine Pflicht eingeführt, in anderen läuft eine Übergangsfrist für das Nachrüsten von Bestandsimmobilien.

Berlin, Brandenburg und Sachsen sind die letzten weißen Flecken auf der Landkarte, was die Einführung der Rauchwarnmelderpflicht in Deutschland betrifft. In Berlin soll sie jetzt doch kommen, und zwar ab 2016 für Neubauten. Bestandsimmobilien müssen erst bis 2020 mit den Meldern nachgerüstet werden. Der Verband der Wohnungsunternehmen (BBU)  kritisierte diese Entscheidung der Landesregierung und wies auf die hohen Kosten sowie die Wartungsintensität hin. Auch befürchte man, die Kosten für Rauchwarnmelder könnten überproportional steigen und aus versicherungstechnischen Gründen der Einbau von teureren Geräten nötig sein. Auch Sicht der Feuerwehr sind diese Bedenken jedoch haltlos, da das Mehr an Sicherheit für die Bewohner nicht aufzuwiegen sei. Sachsen und Brandenburg prüfen noch, ob sie Rauchwarnmelder zur Pflicht machen wollen.

In den übrigen 13 Bundesländern ist die Installation von Rauchwarnmeldern in allen Räumen, in denen Menschen schlafen, allen Kinderzimmern, sowie den Fluren, über die Rettungswege aus diesen Zimmern führen, verpflichtend. Pro Jahr kommt es in Deutschland zu rund 200.000 Bränden, deren Ursache oft technische Defekte sind. Dabei kommen jährlich durchschnittlich 400 Menschen ums Leben. Die größte Gefahr besteht nachts, wenn die Bewohner während des Schlafs nicht auf das Feuer aufmerksam werden und meistens bereits durch den sich entwickelnden Rauch sterben. Etwa zwei Drittel aller Brandopfer kommen durch den sich schnell ausbreitenden Rauch um. Ein Rauchwarnmelder ist hier für Privathaushalte die einfachste und effektivste Lösung.

Einfache Rauchwarnmelder sind dabei Batteriebetrieben, welche jährlich ausgetauscht werden muss. Teurere Modelle um die 25 Euro haben eine integrierte Batterie, die etwa 10 Jahre hält. Geht die Leistung der Batterie eines Rauchwarnmelders zu neige, wird ein Alarm ausgelöst, der die Bewohner auf den Mangel aufmerksam macht. Zusätzlich müssen alle Geräte einmal pro Jahr auf ihre Funktionstüchtigkeit überprüft werden, was durch einen einfachen Knopfdruck erledigt werden kann. Noch professionellere Systeme sind untereinander vernetzt und warnen überall, wenn in einem der Räume eine Rauchentwicklung festgestellt wird. So wird man zum Beispiel auch im zweiten Stock auf ein Feuer im Keller aufmerksam gemacht. Etwas hochwertigere Rauchmelder können außerdem zwischen Zigarettenrauch und anderem Rauch unterscheiden und lösen dann keinen Alarm aus.


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